Donnerstag, 9. Juli 2020

Droh-Mails


Als Beamter habe ich einen Eid auf unsere Verfassung geleistet, diese zu achten und zu vertreten.
Wenn nun hinter den aktuellen Drohmails gegen Frau Wissler tatsächlich ein (oder mehrere) Beamte stecken sollten, so haben sie seinerzeit einen Mein-Eid geleistet. 
Hinzu kommt, wer durch Gewalt und Androhung von Gewalt unsere freiheitlich demokratischen Grundsätze beeinflusst oder dies auch nur versucht, hat im Staatsdienst nichts verloren. 
Dieser Mensch, der Gewalt als Durchsetzungsmittel für seine Gedanken und Ideologien sieht, ist ein Terrorist. 
Und ich möchte nicht von Terroristen beschützt werden! 
Letztlich begibt sich dieser Mensch auf das gleiche Niveau wie die Straftäter, die zur Befriedigung ihrer „Bedürfnisse“ vor Gewalt nicht zurückschrecken und vor denen er uns schützen sollte. 
Diese Einzelpersonen diskreditieren zudem alle, die unsere Verfassung und das Grundgesetz leben und schützen, zum Wohle und Sicherheit der Gesellschaft.

Sonntag, 9. Februar 2020

Unsere Gesellschaft


Seit dem Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten, Herrn Lübke, ist in unserem Land ein neues Thema auf den Tisch gekommen. 
Die Gewaltbereitschaft einzelner Menschen, insbesondere gegen Kommunalpolitiker. 
Wie Luftblasen in einem Morast, treten immer wieder neue Schreckensnachrichten hervor und verbreiten einen unangenehmen Geruch, wenn sie zerplatzen. 
Was ist los in unserer Gesellschaft? 
Warum herrscht so ein raues und dissoziales Klima, 
bis hin zur Gewaltbereitschaft ohne erkennbaren Grund?

Ich glaube, es liegt an einer „neuen Spezies“ Mensch: 
Den Bessermenschen. 
Diese Sorte Menschen können grundsätzlich alles besser und, vor allem, 
sie sind besser als alle anderen Menschen. 
Sie können besser Fußballspielen, als unsere Nationalmannschaft; 
sie hätten eben diese Mannschaft besser aufgestellt, als der Bundestrainer; 
sie fahren besser Auto, als andere Verkehrsteilnehmer und 
sie sind Verfechter der freien Meinungsäußerung. 
Jedenfalls so lange, so lange es die eigene Meinung ist. 
Einem anderen gestehen sie dieses Recht, der freien und vor allem der eigenen Meinung, 
nicht zu. 
Vielfach tobt sich diese Sorte Mensch in den sozialen Netzwerken aus. 
Gerade Twitter ist hier ein willkommener Ort für Bessermenschen. 
Hier können sie sich in den Kommentierungen jeglicher Postings suhlen. 
Erkennbar sind ihre „Beiträge“ daran, dass spätestens nach dem dritten Kommentar,
es nicht mehr um die Sache an sich geht, sondern nur noch darum, 
den Vor-Kommentator zu diffamieren. 
Bis hin zum verbalen Tiefschlag, das Gegenüber hätte sowieso keine Ahnung vom Thema 
und solle sich, gelinde gesagt, in Luft auflösen. 
Wagt der Denunzierte nun eine Gegenrede, wird er sofort mit noch mehr Dreck beworfen, 
weit weg jeglicher Sachlichkeit und weit weg vom Ursprungsthema.
Diese zwei Faktoren des Bessermenschen an sich sind allerdings noch nicht dramatisch 
oder gar gefährlich. 
Ähnlich verhält es sich auch mit Schwarzpulver. 
Seine Bestandteile, locker zusammengemischt, lassen zwar ein reaktionäres Gemisch entstehen, 
doch explosiv wird es dann erst mit dem nötigen Druck, auf diese Mixtur. 
Bessermenschen mit fehlender Fähigkeit der Selbstreflexion, 
mit einer gehörigen Portion an dissozialem Auftreten, 
einer Portion Arroganz und Rücksichtslosigkeit und dem entsprechenden Gesellschaftlichen Druck, lassen einen extremistischen und vielleicht auch tollwütigen Spinner gedeihen. 
Mindestens brandgefährlich, wenn nicht gar in höchstem Maße explosiv. 
Das sind die Menschen, die bereit sind zu töten, 
wenn jemand nicht gleicher Meinung - nicht ihrer Meinung - ist.
Das fatale an der Sache ist, dass es in unserer Gesellschaft mittlerweile sehr viele Bessermenschen gibt. 
Nicht explosiv, aber mit der nötigen Grundsubstanz ausgestattet. 
Beweise und Beispiele hierzu gibt es im täglichen Miteinander zu Hauf. 
Am deutlichsten wir dies im Straßenverkehr. 
Das Blinken, bei einem Fahrspurwechsel oder beim Abbiegen, ist nicht mehr üblich. 
Der Andere soll eben warten, bis ICH abgebogen bin! 
Die Haltung: 
„Ich kann tun und lassen, was ich will! Denjenigen, den es stört, kann ja gehen!“ 
Ist ein weiterverbreitetes Denken. 
Heute wird nicht mehr die Frage gestellt, ob das eigene Tun, vielleicht jemanden stören könnte. 
Nein, wem mein Tun nicht passt, der soll - gefälligst - verschwinden. 
Telefonieren in der Öffentlichkeit, Klingeltöne der Mobiltelefone in Maximallautstärke, 
das Betrachten von Videos auf dem Smartphone mit ebenfalls erhöhter Lautstärke 
und viele weitere kleine Mosaiksteine, die ein respekt- und rücksichtsloses Verhalten an den Tag legen. 
Und dabei spielt weder das Alter, noch die Herkunft eines Menschen, eine ursächliche Rolle. 
Dieses, aus meiner Sicht dissoziale Verhalten, verbreitet sich wie ein Virus in unserer Gesellschaft. Auch findet man Bessermenschen kaum, oder gar nicht in gemeinnützigen Organisationen. Bessermenschen sind nicht gemeinnützig. 
Bessermenschen sind sich selbst am nächsten und sie wissen es auch! 
Ein weiteres Erkennungsmerkmal von Bessermenschen, 
ist das grundsätzliche in Frage stellen einer Expertenmeinung oder Expertenhandlung. 
Nicht zu verwechseln mit dem Hinterfragen von vielleicht unverständlichen oder komplexen Zusammenhängen. 
Der Bessermensch ist besser als ein Experte. 
Wozu also noch fragen? 
Der Experte hat sowieso keine Ahnung! 
Und so kommt es, dass selbst offensichtliche Tatsachen grundsätzlich verworfen werden. 
Auch, und gerade gegenüber Politikern. 
Die haben sowieso keine Ahnung. 
Keiner! 
Da allerdings der Bessermensch nicht gemeinnützig veranlagt ist, 
wird es ihn auch nicht in die Politik ziehen, um es tatsächlich besser zu machen. 
Nein, er bleibt brav auf dem Sofa und weiß es von dort aus besser. 
Auch in der aktuellen Klimadebatte wird das eigene Handeln und die eigene Rolle nicht hinterfragt. Der Staat müsse Regelungen schaffen, die wiederum nicht das persönliche Wohlbefinden tangieren dürfen. Aus eigenem Antrieb, aus eigener Initiative einen kleinen „freiwilligen“ Beitrag leisten - Fehlanzeige. 
„Sollen doch erst mal die Anderen mit gutem Beispiel voran gehen!“ 
Welche Brisanz der Virus Bessermensch hat, zeigt sich auch in dem jüngsten Anschlag von Halle. Hier hat die explosive Version eines Bessermenschen zugeschlagen. 
Verblendet, realitätsfremd und unfähig sich selbst zu hinterfragen. 
Und das in einem Zeitalter der maximalen Informationsbeschaffung und freien Meinungsbildung. 
Ist dies der Anfang vom Untergang unserer Zivilisation? 
Die schleichende virulente Zerstörung unseresgleichen? 
Man muss diesen Eindruck bekommen, denn dieses Phänomen kennt keine geografischen oder kulturellen Grenzen. 
Eine schnell um sich greifende Krankheit verbreitet sich hier weltweit. 
Ist es unsere Genetik, die uns hindert friedvoll, respektvoll und vor allem rücksichtsvoll miteinander umzugehen?

Freitag, 12. April 2019

Der öffentliche Personen-Nah-Verkehr (ÖPNV) der Zukunft - Vision


Seit vielen Jahren ist der Fokus der Politik, in puncto Mobilität der Bevölkerung, stark auf den 
Straßenverkehr gelegt. War es in der Vergangenheit relativ einfach und schnell die Straßen den raumfordernden Bedürfnissen anzupassen, so wurden Schienenwege und schienengebundene Transportmittel nahezu vernachlässigt. 
Der Rückbau von Schienenwegen, der Wegfall beispielsweise der Autoreisezüge 
und die eher halbherzigen Bemühungen um den Güterverkehr, haben ihren Teil 
zum heutigen Verkehrs- und Schadstoffkollaps beigetragen. 
Planten unsere Großväter und Väter die heutigen Schienenwege für einen 
möglichen Bedarf in der Zukunft, so sind Weiterentwicklungen verkehrspolitisch heute 
eher von kurzer Wirkung. 
Hier bedarf es einer neuen Weitsicht. 
Und natürlich dem politischen Willen des Fortschritts. 
Betrachtet man sich im Rhein-Main-Gebiet die aktuelle Entwicklung der sogenannten 
Regionaltangente West (RTW), so wird einem schnell klar wie der Schienenweg 
den Entwicklungen und Bedürfnissen hinterherlaufen
Vergleichbar mit einem Dinosaurier, der vor über 30 Jahren geschlüpft ist 
und seither kaum einen Schritt weiter gekommen ist. 
Lediglich die vage Idee dazu ist übrig geblieben
Doch mittlerweile werden an dieses Projekt ganz andere Anforderungen als vor 30 Jahren, 
zu der Zeit der Ursprungsplanung der RTW, gestellt
Die Entwicklung der Städte und Gemeinden, technische Standards, Fahrgastzahlen, 
Umweltaspekte und vieles mehr entsprechen nicht mehr den 
damaligen Planungsgegebenheiten. 
Gerade im Kern des Rhein-Main-Gebietes stellt sich die Frage, 
können wir uns heute und erst recht in der Zukunft, ein oberirdisches Bauen 
überhaupt noch leisten? 
Jeder Quadratmeter Fläche könnte in der Zukunft benötigtes Bauland werden. 
Als unsere Vorfahren die Stadt Frankfurt „unterkellert“ haben, 
das Verkehrszentrum und die Hauptadern unter die Erde verlagert haben, 
zeugte dies von Weitblick. 
Stellen sie sich heute vor, der unterirdische S-Bahn- und U-Bahn-Verkehr würde, 
wie in der guten alten Zeit, an der Oberfläche stattfinden? 
Undenkbar. 
Warum wird dieser Gedanke nicht weitergedacht? 
Warum wird der Schienenverkehr in Frankfurt nicht gänzlich unter die Erde verbannt? 
Wie ist dies in anderen Weltmetropolen? 
Wo fährt beispielsweise im Zentrum New-York-City eine Straßenbahn oberirdisch? 
Schauen sie sich die Fläche an der Eschersheimer Landstraße in Frankfurt an, 
die für die Schienenwege der U-Bahnen benötigt wird. 
Oder in Bockenheim und anderen Stellen, wo unsere U-Bahn wieder an das Tageslicht kommt. 
Wenn wir uns in ähnlichen Dimensionen von den Bevölkerungszahlen ausdehnen, 
wie es in der Vergangenheit geschehen ist, kommen wir nicht umhin „unterirdisch“ 
zu denken und zu entwickeln. 
Aktuell suchen wir händeringend nach Lösungen, die unseren 
Verkehrs- und Schadstoffkollaps lindern können. 
Doch auch hier denken wir nur von heute bis morgen. 
Ein Vorschlag, der die Bevölkerung aufhorchen ließ, war die Idee einer Seilbahn. 
In Höchst, in Praunheim, am Stadion wurden schon Hotspots und potentielle 
Einsatzmöglichkeiten für dieses alte Verkehrsrelikt auserkoren. 
Auch Beispielsstädte wie Koblenz oder Singapur wurden schon benannt, 
um Vergleiche ziehen zu können. 
Dieses Transportmittel lebt allerdings von der Bewegung. 
Und gerade hier wird die barrierefreie Handhabung schwierig bis problematisch. 
Außerdem ist dieses Transportsystem nicht ganz witterungsunabhängig. 
Ganz zu schweigen vom Bedienpersonal. 
Es ist eben ein Relikt aus alten Tagen. 
An vielen Stellen mit Sicherheit effizient, wo es um „gemütliches“ Vorankommen geht. 
Doch um viele Menschen, schnell und unkompliziert zu bewegen, 
halte ich dieses Transportmittel für ungeeignet.  
An diesem Punkt sollte man sich die Frage stellen, was macht unseren ÖPNV so unattraktiv? 
Oder aus anderem Blickwinkel: 
Was macht das Auto so attraktiv? 
Auch innerhalb der Stadt. 
Aus meiner Sicht ist das stärkste Argument, die individuelle Handhabung. 
Ich steige vor der Haustür ein, 
teile mit niemandem mein Vehikel, 
halte nicht an Haltestellen an, 
muss nicht umsteigen und habe, wenn alles gut läuft, 
am Ende noch einen Zeitgewinn. 
Allerdings sind diese Argumente nur auf den ersten Blick durchaus positiv besetzt. 
Wenn ich einen Parkplatz in unmittelbarer Nähe zu meiner Wohnung habe, 
kann ich direkt vor der Haustür meine Fahrt beginnen. 
Es dürfte allerdings in einem Ballungsraum (künftig) schwierig sein, 
den Parkplatz immer vor der Haustür zu finden. 
Jedenfalls nicht unentgeltlich. 
Dass ich mein Transportvehikel für mich allein nutze, lässt sich nicht leugnen und ist 
durchaus ein nicht zu verachtendes Argument. 
Die Fahrt in überfüllten Bahnen, mit unterschiedlichsten Gerüchen und Berührungen, 
der Lärm telefonierender Mitreisender, der Stehplatz in den überfüllten Bahnen, 
sind nur herausragende Gründe für eine Fahrt im eigenen Gefährt. 
Allerdings teilt man sich die Kosten des eigenen Gefährts auch nicht mit der Gemeinschaft. 
Gerade in der Zeit steigender Rohstoffpreise und wachsender Beschaffungskosten 
eines eigenen Fahrzeuges, dürfte hier in der Zukunft das größte Problem liegen. 
Kann man sich zukünftig diesen Luxus des eigenen Fahrzeuges noch leisten? 
Mit dem eigenen Fahrzeug hält man zwar nicht an jeder Haltestelle, 
doch gefühlt an jeder zweiten Ampel, 
was einem Zwangshalt einer Bahn nahezu gleich kommt. 
Auch hier verblasst dieses Individualargument, des „Durchfahrens“ sehr schnell. 
Und vergleicht man Stauzeiten mit Umsteigezeiten von Bus und Bahn, 
so ist dies bei genauer Betrachtung ebenfalls eine „Milchmädchenrechnung“. 
Je nach Ankunftszeit am Zielort und Versorgung mit Parkplätzen
ist auch hier ggf. ein weiterer Weg zur Arbeitsstätte noch erforderlich. 
So schwinden die vermeintlichen Vorteile des eigenen Vehikels schnell dahin. 
Doch nun die Frage, 
wie kann man die Bedürfnisse des Individualverkehrs mit den Anforderungen 
des ÖPNV in Einklang bringen? 
Und gibt es nicht heute schon Systeme, die wir im Alltag bereits nutzen
Wenn man bestehende Transportsysteme, einer Seilbahn beispielsweise, 
mit anderen Systemen kombinieren würde, 
entstünde vielleicht eine „runde Sache“. 

Bleiben wir bei dem aktuellen Lösungsbeispiel, der Seilbahn. 
Dieses Medium basiert auf permanenter Bewegung. 
Dem Tragseil wird eine Kabine zugeführt, quasi dem Kreislauf zugesetzt. 
Gibt es einen hohen Bedarf an Transportkabinen, 
kann der Umlauf an Kabinen, temporär und in begrenzter Anzahl
erhöht oder verringert werden. 
Der Nachteil des bisherigen Systems ist die Bewegung der Kabinen 
an den Haltepunkten. 
Diese Bewegung macht es den Fahrgästen schwierig barrierefrei zu- und auszusteigen. 
Ein weiterer Nachteil ist die Zahl der Haltepunkte. 
Hier gibt es nur eine „Talstation“ und eine „Bergstation“. 
Zum Weitertransport wäre ein Umstieg möglich. 
Der herausragendste Vorteil allerdings, 
den man sich für ein Transportsystem der Zukunft, herauspicken müsste
wäre die permanente Bewegung des Mediums und die 
bedarfsgerechte Kapazitätenanpassung. 

Ein weiteres Transportmittel unserer Zeit ist der Aufzug. 
Eine begrenzte Anzahl von Menschen wirvon einer Ebene, 
zu anderen Ebenen verbracht. 
Je nach Bedürfnissen in „Zwischenebenen“, 
bestenfalls ohne Zwischenhalt an anderen Ebenen vorbei
zur gemeinsamen Zielebene. 
Expressaufzüge überspringen sogar bewusst Ebenen um eine Verkehrsteilung 
zu ermöglichen und damit den Transport der Insassen effizienter zu gestalten. 
Der Nachteil hier ist die Zusammenführung der „Reisenden“ auf engstem Raum. 
Kein optischer Bezug zur Außenwelt, in eben dieser Enge, 
wird von vielen Nutzern als Horrorszenario beschrieben und entspricht 
wohl auch nicht dem Naturell des Menschen. 
Hervorzuheben ist allerdings die Möglichkeit der „Zielwahl, 
beim Eintritt in das Transportmittel und der Mitnahme von Reisenden im Bedarfsfall, 
auf dem Weg nach oben oder unten. 

Als weiteres Beispiel für ein vorhandenes Transportmittel, 
bislang allerdings nicht zum Transport von Lebewesen geeignet, ist die Rohrpost. 
Hier soll auch nicht auf den Inhalt, vielmehr auf die Funktionsweise
hingewiesen werden, was aber für ein zukünftiges Transportsystem 
nicht irrelevant sein dürfte. 
Hier geht es um, nennen wir es: Mikro-Transport-Vehikel (MTV). 
Diese MTV lagern außerhalb des Transportsystems, 
des Rohrnetzes, 
welches eine permanente Bewegungsvorhaltung bietet. 
Wird nun ein MTV an irgendeinem Punkt des Systems dem Transportkreislauf zugeführt, 
so muss vorher eine Zielortbestimmung erfolgen. 
Das MTV wird dann in den eigentlichen Kreislauf gesteuert und verlässt diesen Kreislauf 
erst an seinem Bestimmungsort. 
Ohne Zwischenhalt und auf direktem Weg durch ein verästeltes 
und den baulichen Bedingungen angepasstes Rohrsystem. 
An der Bestimmungsadresse verlässt das MTV dann den Transportkreislauf 
und wird letztlich, bis zu seiner erneuten Verwendung, dem System entnommen.

Verknüpft man nun die diese drei Transportsysteme miteinander
natürlich abgewandelt und zugeschnitten auf die menschlichen Bedürfnisse 
eines modernen ÖPNV, so könnte sich folgendes System 
und Szenario der Zukunft entwickeln: 

Zunächst müsste sich dieses moderne Transportsystem unter der Erde etablieren, 
um der städtebaulichen Entwicklung und den Bedarfen nicht entgegen zu wirken 
und eine bessere Integration im Ballungsraum zu bewirken. 
Auch wäre dadurch eine Minimierung von Störfaktoren im Betrieb
wie sie beispielsweise durch Witterung oder Kollision mit anderen Transportmitteln 
hervorgerufen werden, der Betriebseffizienz dienlich. 
Lärm und Schadstoffe des zukünftigen Transportmittels wären im eigentlichen Lebensraum 
der Menschen, an der Oberfläche, somit nicht mehr vorhanden. 
Damit dieses zukünftige Transportsystem an bestehende Strukturen adaptierbar ist, 
gehe ich in meiner Beschreibung von einem Schienensystem aus. 
Eine spätere Weiterentwicklung zur Magnet-Schwebetechnik wäre denkbar. 
Doch bleiben wir zunächst beim bewährten und vorhandenen Schienensystem. 
Das neue System müsste aus einem Transport-Schienenweg bestehen, 
der durchgängig und ohne Haltestellen als Transportkern dient. 
Gegenläufige Transportwege steigern die Effizienz des Systems. 
Bestenfalls würde im Rhein-Main-Gebiet zunächst ein Ring entstehen. 
In diesem Transportring, später auch auf den Bestandsstrecken, 
finden weder Halte- noch Fahrtunterbrechungen statt. 
Die eigentlichen Haltestellen und Zustiegspunkte, liegen abseits des Transport-Ringes. 
Diese Nebenstrecken, mit ihren Zu- und Abfahrten werden zur Fahrtverlangsamung, 
bzw. zur Fahrtaufnahme und Beschleunigung genutzt. 
Als Transport-Vehikel kommen, vergleichbar mit der Rohrpost, 
MTV mit vier Sitzplätzen zum Einsatz. 
Dieses MTV wird in einem Magazin/Depot am Haltepunkt, 
bzw. der Haltestelle vorgehalten. 
Beim Betreten der Station buche ich ein MTV per App 
oder durch eine Bedieneinheit in der Station. 
Vergleichbar mit dem Aufzugs-Ruf. 
Bei dieser „Buchung“ wird auch gleich der Zielort bzw. die Zielhaltestelle mit angegeben. 
Am Bahnsteig selbst, wird dann ein MTV, welches aus dem Magazin der Station 
abberufen wird, zur gebuchten Fahrt bereitgestellt. 
Beim Einstieg in das MTV erfolgt eine Verifizierung des Fahrgastes. 
Nun setzt sich das MTV auf der Nebenstrecke in Bewegung und reiht sich dann 
in den Transportweg oder den Transportring ein. 
Im eigentlichen Transportkreislauf verlässt das MTV erst dann wieder das System, 
wenn die Zielstation bevor steht. 
Somit wird der Umstand vermieden, dass Haltepunkte angesteuert werden, 
die man für seine Fahrt nicht braucht, wie das beim bisherigen System der Fall ist. 
Nach dem Ausstieg des Fahrgastes steht nun das MTV für einen neuen Fahrauftrag bereit. 
Liegt kein aktueller Fahrauftrag vor, verlässt das MTV leer die Station 
und begibt sich in das Magazin der folgenden Station. 
Oder in ein Magazin einer Station, die von der Vorhaltung her gesehen, unterversorgt ist. 

Als Fahrgast habe ich hier den Vorteil einer Express-Verbindung. 
Vom Startpunkbis zum Zielpunkt. 
Wird das MTV von den vorgehaltenen Sitzplätzen nicht vollumfänglich genutzt, 
so ist eine „bedarfsanfordernde“ Unterbrechung der Fahrt, ähnlich bei einem Aufzug, 
an einer Zwischenstation zum Zu- und Ausstieg weitere Fahrgäste denkbar. 
Die Verwendung von MTV mit lediglich vier Sitzplätzen kommt dem Bedürfnis großen Menschenansammlungen aus dem Weg zu gehen, ein Stück weit entgegen. 
Über eine Fahrpreisregulation wäre auch eine exklusive Nutzung eines MTV, 
mit nur einem Fahrgast, denkbar. 
Eine Art "Erste Klasse".
Ebenso in begrenztem Umfang MTV mit acht oder zehn Sitzplätzen, 
zum Transport von „Reise-Gruppen“. 
Durch den Buchungsvorgang beim Betreten der Station wäre hier eine bedarfsgerechte 
Bereitstellung, an der Abfahrtsstation, gewünschter MTV realisierbar. 
Durch die Abkoppelung von langsamen Nebenstrecken und Haltepunkten, 
vom eigentlichen Transportkreislauf und Herzstück des Systems, 
findet dort Bewegung statt, wo sie gebraucht wird und Fahrtverzögerung dort, 
wo sie das System nicht stört. 
Selbstverständlich macht dieses Transportsystem nur dann Sinn, 
wenn automatisierte Abläufe die Steuerung übernehmen. 
Die Koppelung eines Ringsystems mit einer bestehenden Verästelung "alter" 
Transportwege wirken sich ebenfalls nicht störend auf den Betrieb aus, 
sofern die Haltestellen vom Hauptweg abgekoppelt sind oder umfahren werden können. 
Bestenfalls greifen verschiedene Ringsystem, die gegenläufig ausgelegt sind, ineinander. 
An der Oberfläche treten lediglich kleine Ausstiege der Haltestellen hervor, 
die sich von ihrer Größe auch in Bauwerke integrieren lassen. 
Diese Art und Weise des Zugangs zum Transportsystem sind ja heute im Zentru
einer Großstadt schon Gang und Gäbe.